
Employer Branding mit Mitarbeiterfeedback stärken
Employer Branding beginnt nicht in der Imagekampagne oder auf der Karriereseite. Es beginnt dort, wo Mitarbeitende täglich erleben, ob die Versprechen der Arbeitgebermarke tatsächlich eingehalten werden. Die entscheidende Ressource dafür ist Mitarbeiterfeedback. Wer Employer Branding langfristig stärken will, braucht eine gelebte Feedbackkultur und die Fähigkeit, Ergebnisse systematisch auszuwerten und in Maßnahmen zu übersetzen.
Feedbackkultur im Employer Branding wirksam nutzen.
Employer Branding wird schnell abstrakt. Doch Feedback bringt die Perspektive zurück ins Konkrete: Wie erleben Mitarbeitende das Arbeiten im Unternehmen wirklich? Passt das Bild nach außen mit dem Alltag innen zusammen?
Eine wirksame Feedbackkultur lebt von drei Faktoren:
- Regelmäßigkeit etablieren statt Einmalaktion: Mitarbeitende wollen kontinuierlich gehört werden. Regelmäßige Feedback-Gespräche sind jedoch die Ausnahme in Unternehmen. Lediglich 6% fragen monatlich nach Feedback. Fast die Hälfte (49%) der Unternehmen führen einmal im Jahr Feedback-Gespräche mit ihren Mitarbeitenden. (Randstad-ifo-Personalleiterbefragung Q4 2022)
- Strukturen schaffen, statt nur Bauchgefühl: Feedback entlang der Employee Journey deckt systematisch Stärken und Schwachstellen auf – vom Onboarding über Entwicklungsgespräche bis zum Offboarding.
- Umsetzung statt nur Datensammeln: Wenn HR Feedback abfragt, ohne sichtbar darauf zu reagieren, entsteht „Survey Fatigue“ (Umfragemüdigkeit). Künftige Befragungen verlieren Glaubwürdigkeit und Mitarbeitende sind weniger bereit an Umfragen teilzunehmen.
Richtig eingesetzt wird Feedback zum Spiegelbild einer starken Arbeitgebermarke: Mitarbeitende fühlen sich gehört, HR agiert strategisch, und das Unternehmen punktet durch gelebte Authentizität – nach innen wie außen.
Feedback wirkt:
Fluktuation senken, Leistung steigern.
Zahlen aus internationalen und DACH-relevanten Studien zeigen, wie stark Feedback wirkt:
- Unternehmen mit einer kontinuierlichen Feedbackkultur verzeichnen 14,9 % niedrigere Fluktuationsraten. Das bedeutet: Weniger ungewollte Kündigungen, mehr Stabilität für die Organisation.
- 92 % der Mitarbeitenden bestätigen, dass konstruktives Feedback ihre Leistung verbessert.
- 72 % würden länger im Unternehmen bleiben, wenn ihr Feedback ernst genommen und sichtbar umgesetzt wird.
Diese Daten machen klar: Feedback wirkt unmittelbar auf die Bindung, die Performance und die Loyalität von Mitarbeitenden und damit auf den Kern des Employer Brandings.
HR-Controlling: So misst HR die Wirkung.
Employer Branding darf nicht in „soften“ Maßnahmen hängen bleiben. HR braucht harte Zahlen, um die eigene Rolle im Unternehmen zu stärken. Feedback liefert dafür eine verlässliche Grundlage.
Relevante Kennzahlen für HR-Controlling:
- Retention Rate: Steigt die Bindungsrate, wirkt Employer Branding. Feedbackkultur hilft, Gründe für Abwanderung früh zu erkennen und gegenzusteuern.
- Time-to-Hire: Eine glaubwürdige Arbeitgebermarke zieht Kandidat:innen schneller an. Sinkt die Besetzungsdauer, ist das ein direkt messbarer ROI von Employer-Branding-Maßnahmen.
- eNPS-Verlauf: Der Employee Net Promoter Score (eNPS) macht Veränderungen in der Wahrnehmung messbar. Eine positive Entwicklung zeigt unter anderem, dass Feedback ernst genommen und umgesetzt wird.
- Internal Mobility Rate: Eine steigende Zahl an internen Besetzungen zeigt, dass Mitarbeitende Perspektiven sehen und im Unternehmen bleiben wollen.
Diese Kennzahlen übersetzen Feedback in harte Fakten. Sie sind die Grundlage, um Employer Branding gegenüber der Geschäftsführung strategisch zu verankern.
Feedback entlang der Employee Journey einsetzen.
Feedback entfaltet volle Wirkung, wenn es entlang der gesamten Employee Journey eingeholt wird:
- Onboarding: Die ersten 90 Tage entscheiden über Bindung. Fragen wie „Wie willkommen fühlst du dich?“ oder „Entspricht dein Start deinen Erwartungen?“ decken früh Lücken auf.
- Alltag & Kultur: Regelmäßige Kurzbefragungen (Pulse-Checks, eNPS) zeigen, ob Kultur und Führung funktionieren und ob die Arbeitgebermarke im Alltag spürbar ist.
- Entwicklung: „Welche Entwicklungsmöglichkeiten wünschst du dir?“ oder „Fühlst du dich unterstützt, deine Stärken auszubauen?“ liefern konkrete Ansatzpunkte für Employer-Branding-Maßnahmen.
- Offboarding: Austrittsgespräche sind ein Schatz an Informationen. Fragen wie „Was hätte uns geholfen, dich zu halten?“ zeigen, wo Employer Branding scheitert – und wie HR gegensteuern kann.
Quick Wins für HR.
- Mini-Pulsefrage einführen: Einmal im Quartal mit nur einer Frage starten – niedrigschwellig, aber wirksam.
- Feedback sichtbar machen: Nach dem Prinzip „You said – we did“ kommunizieren, was umgesetzt wurde.
- Employer-Branding-Maßnahmen ableiten: Kritik im Onboarding? Dann gehört die Verbesserung des Einarbeitungsprozesses auf die Agenda.
Faktencheck: Feedback im Employer Branding
- 14,9 % weniger Fluktuation durch Feedbackkultur
- 92 % sagen, Feedback steigert ihre Leistung
- 72 % würden länger bleiben, wenn Feedback gehört wird
- >80 % der Kununu-Nutzer:innen lesen Arbeitgeberantworten – aber 90 % der Bewertungen bleiben unbeantwortet.
Fazit: Feedbackkultur macht Employer Branding sichtbar und messbar.
Arbeitgebermarke intern stärken durch Feedback.
Warum ist Feedback der zentrale Hebel? Weil es die Brücke schlägt:
- Mitarbeitende erleben, dass ihre Stimme zählt und fühlen sich stärker gebunden.
- Kandidat:innen erkennen, dass das Unternehmen authentisch handelt.
- Neue Mitarbeitende spüren, dass Versprechen und Realität übereinstimmen.
Eine Arbeitgebermarke, die durch Feedback gestützt ist, wird zur gemeinsamen Identität: Bestehende Mitarbeitende sagen „Ja, das sind wir.“ Kandidat:innen fühlen sich angezogen. Neue Mitarbeitende bestätigen: „Es ist so, wie versprochen.“
Feedback-Checkliste für HR in 3 Schritten
- Regelmäßig fragen: Pulse-Checks, eNPS oder Journey-Umfragen einplanen
- Ergebnisse sichtbar machen: Rückmeldungen intern teilen („You said – we did“)
- Maßnahmen ableiten: Feedback in Employer-Branding-Maßnahmen übersetzen
Feedback macht Employer Branding strategisch wertvoll.
Mitarbeiterfeedback ist kein Add-on, sondern das Fundament einer starken Arbeitgebermarke. Wer Feedback strukturiert erhebt und die Ergebnisse sichtbar macht, gewinnt doppelt: Mitarbeitende fühlen sich gehört und HR erhält die Daten, um Employer Branding messbar und strategisch zu gestalten.
#lessonslearned
- Feedbackkultur im Employer Branding ist mehr als eine Befragung – sie wirkt auf Fluktuation, Loyalität und Performance.
- Mitarbeiterbefragungen lieferen konkrete Insights, die Employer Branding stärken und HR strategisch positionieren.
- Arbeitgebermarke intern stärken durch Feedback bedeutet, Ergebnisse sichtbar umzusetzen.
- Kennzahlen wie Retention Rate, Time-to-Hire und eNPS-Verlauf machen Employer Branding messbar.
- HR gewinnt an Relevanz, wenn Feedback konsequent in Maßnahmen übersetzt wird.
Noch nicht genug?
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YeaHR! hilft, (internationale) Arbeitgebermarken zum Strahlen zu bringen, schwierige Recruiting-Herausforderungen zu lösen und intern Kommunikation und Change voranzutreiben. Dabei ist uns (fast) keine Herausforderung zu groß. Deswegen sagen wir: Challenge accepted!