
Mit Gamification passgenaue Bewerbungen erzielen
Qualität statt Quantität im Azubi-Recruiting: Wie Gamification den Bewerbungsprozess revolutioniert und bessere Matches liefert. Wie weniger Bewerbungen zu mehr Erfolg führen können.
Qualität statt Quantität: Warum weniger Bewerbungen für HR wertvoller sind.
Im Recruiting zählt längst nicht mehr die Masse an Bewerbungen, sondern die Passgenauigkeit der Talente. Denn viele Bewerbungen garantieren nicht automatisch mehr A-Kandidat:innen. Im Gegenteil: Ungeeignete Bewerbungen verursachen hohe Kosten, binden Ressourcen in HR- und Fachabteilungen und verlängern die Time-to-Hire.
Eine Bitkom-Studie zeigt, dass fast 97 % der Unternehmen mit Bewerbenden kämpfen, die nicht den Anforderungen entsprechen. Dies führt dazu, dass Recruiter:innen wertvolle Zeit für die Bearbeitung unpassender Bewerbungen aufwenden müssen, anstatt sich auf vielversprechende Talente zu konzentrieren. Zudem zeigt eine Untersuchung der Universität Bamberg, dass gerade knapp die Hälfte der Bewerbungen intensiv gelesen werden. Somit wird sich vier von zehn Bewerbungen nicht intensiv beschäftigt. Fehlende Ressourcen sind ein Grund dafür.
Warum HR weniger Bewerbungen will.
Die Devise „je mehr Bewerbungen, desto besser“ ist überholt. Denn es gibt ausreichend Gründe, weshalb weniger, aber passendere Bewerbungen nicht nur Zeit und Kosten sparen, sondern auch die Employer Brand stärken.
- Effizientere Ressourcennutzung: Mit weniger, aber besser passenden Bewerbungen sinkt der Aufwand für das Screening. Das entlastet alle am Recruiting-Prozess beteiligten Personen.
- Optimierung der Time-to-Hire: Nicht nur das Screening wird beschleunigt, der Auswahlprozess wird schneller, da unpassende Bewerbungen von vornherein aussortiert werden.
- Bessere Candidate Experience: Bewerbende fühlen sich wertgeschätzt, wenn ihre Bewerbung durch den gezielten Auswahlprozess gut und schnell bearbeitet wird. Das fördert eine positive Wahrnehmung des Unternehmens.
- Höhere Retention-Rate: Wenn Bewerbende sich für den für sie geeigneten Ausbildungsberuf bewerben, ist es wahrscheinlicher, dass sie im Job zufrieden sind und langfristig im Unternehmen bleiben.
Um die geeigneten Personen zu erreichen, hilft es, klare Anforderungen und realistische Einblicke bereits in der Stellenanzeige zu vermitteln. Zusätzlich unterstützt ein verschlankter Bewerbungsprozess, mit dem die passende Zielgruppe gezielt angesprochen wird. Zum Beispiel mit gezielter Vorselektion durch Formate wie Gamification im Recruiting. So minimiert HR die Streuverluste und generiert im Umkehrschluss mit Matches mit geeigneten Talenten.
Wenn die Arbeitgebermarke erfolgreich intern verankert werden soll, um mit voller Kraft nach außen strahlen zu können, dann müssen alle Berufsgruppen im Unternehmen mitgenommen werden.
Franziska, Employer Brand Strategist bei YeaHR!
Gamification: Der Schlüssel zur passgenauen Auswahl.
Gamification im Recruiting beschreibt die Integration spieltypischer Elemente in einen nicht spielerischen Kontext. Statt eines standardisierten Auswahlprozesses können potenzielle Bewerbende durch interaktive Erlebnisse einen realistischen Einblick in den Beruf erhalten.
Es geht nicht darum, Bewerbungen zu filtern oder eine erste Hürde zu setzen – vielmehr soll frühzeitig Klarheit entstehen, ob der Beruf den eigenen Erwartungen entspricht. Studien zeigen, dass Gamification im Recruiting die Arbeitgeberwahrnehmung positiv beeinflussen und das Matching verbessern können. Laut einer Erhebung von PwC fühlen sich 78 % der Bewerbenden stärker mit einem Unternehmen verbunden, wenn sie in einem spielerischen Prozess auf die Bewerbung vorbereitet werden. Dadurch entstehen weniger, aber passendere Bewerbungen – ein klarer Vorteil für HR.
Vorteile von Gamification im Recruiting.
Wer auf Gamification im Recruiting setzt, profitiert von zahlreichen Vorteilen, die kurz- bis langfristige Folgen mit sich bringen.
- Förderung der Selbsteinschätzung: Bewerbende können durch Gamification spielerisch prüfen, ob der Job wirklich zu ihren Fähigkeiten und Interessen passt. Diese frühzeitige Reflexion sorgt für eine fundierte Entscheidung.
- Realistische Einblicke: Interaktive Formate vermitteln den Arbeitsalltag authentischer als klassische Stellenanzeigen, wodurch Bewerbende besser informiert in den Auswahlprozess gehen.
- Reduktion unpassender Bewerbungen: Durch die Möglichkeit zur Selbsteinschätzung wird frühzeitig klar, ob der Beruf wirklich passt. Das verhindert spätere Enttäuschungen und vermeidet unnötige Bewerbungen.
- Abbau von Hemmschwellen: Der spielerische Ansatz senkt die Einstiegshürden für Bewerbende und steigert die Bereitschaft, sich zu bewerben. Der Prozess wirkt weniger formell und öffnet so Türen für eine breitere Zielgruppe.
- Stärkung der Arbeitgebermarke: Unternehmen, die innovative, gamifizierte Recruiting-Prozesse anbieten, hinterlassen einen positiven Eindruck und positionieren sich als moderne, attraktive Arbeitgeber.
Best Practices: ALDI SÜD und der „Retaility Check".
Ein gelungenes Beispiel für diesen Ansatz ist der „Retaility Check" von ALDI SÜD. Ziel war es nicht, für Bewerbende eine Hürde zu schaffen, sondern Interessierten die Möglichkeit zu geben, selbst zu prüfen, ob der Einzelhandel zu ihnen passt.
Der interaktive Job-Test gibt spielerisch Einblicke in typische Aufgaben und liefert direktes Feedback. Damit entsteht ein transparenter Prozess, der zu passenderen Bewerbungen führt und gleichzeitig die Arbeitgebermarke stärkt. ALDI SÜD nutzt Gamification also nicht als Assessment-Tool im Bewerbungsprozess, sondern als realistische Orientierungshilfe vor der eigentlichen Bewerbung. Eine Strategie, die einerseits HR erlaubt, ihre Zeit und Ressourcen effizienter einzusetzen. Andererseits hilft sie potenziellen Auszubildenden vorher selbst zu reflektieren, ob der Ausbildungsberuf der richtige ist oder nicht. Eine echte Win-Win-Situation für beide Seiten.
Recruiting muss sich weiterentwickeln.
Für Unternehmen, die im Azubi-Recruiting mit einer Flut unpassender Bewerbungen zu kämpfen haben, bietet Gamification eine wertvolle Lösung. So können sie von authentischen Einblicken, höherer Bewerbungsbereitschaft und einem zeitgemäßen Employer Branding profitieren. Aber vor allem von besser informierten Bewerbenden, die sich gezielt für den passenden Weg entscheiden. Weniger Bewerbungen, aber mehr passende Matches.
#lessonslearned
- Qualität schlägt Quantität: Weniger Bewerbungen bedeuten weniger Streuverlust und bessere Matches.
- Gamification als Self-Assessment: Bewerbende erhalten realistische Einblicke und können sich selbst besser einschätzen.
- Effizienzgewinn für HR: Ressourcen werden gezielt für die Betreuung passender Talente eingesetzt.
- Positive Candidate Experience: Ein innovativer, spielerischer Prozess stärkt die Employer Brand.
- Messbare Erfolge: Reduktion der Time-to-Hire und Erhöhung der Retention-Rate.
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